Man ist immer wieder überrascht, wie hoch Kulturheidelbeeren wachsen können. Eigentlich an jedem Standort erreichen sie 150cm, vereinzelt gehen sie bis gegen 180cm. Vor allem bei der Bepflanzung eines grossen Gefässes oder in einem extra angelegten Moorbeet stellt sich dann ganz schnell die Frage, was man unter Heidelbeeren pflanzen soll. Natürlich kann man auf Zwergrhododendron ausweichen, aber vielleicht möchte man ja auch im Fussbereich der Kulturheidelbeerpflanzen, der normalerweise verholzt und auch etwas verkahlt, Früchte ernten können. Überlegen Sie, ob Blaubeeren in Ihren Garten passen? Bei Lubera können Sie ganz bequem online Heidelbeeren kaufen und sich nach Hause liefern lassen.
Die verschiedenen Preiselbeerarten, neben der europäischen Preiselbeere Red Pearl auch die amerikansiche Cranberry Red Balloon, bieten sich als fruchtragende Alternative an, allerdings sind ihre Früchte nicht direkt geniessbar und müssen verarbeitet werden. Möchte man nicht unter den Kulturheidelbeeren nicht auch leckere Naschfrüchte ernten können? Könnte sich das Blaue Wunder nicht auch am Fusse der Highbush Blueberries, wie sie auch genannt werden, fortsetzen?
Im Folgenden stelle ich daher die kompakt wachsenden Heidelbeeren in unserem Sortiment kurz vor, und erörtere ihre Vor- und Nachteile:
Sylvana, die Waldheidelbeere
Sylvana ist eine Europäische Waldheidelbeere, klein und säurebetont, trotzdem mit dem Waldheidelbeeraroma, das Sie vielleicht suchen. In der Gartenkultur ist sie aber nicht ganz einfach. Hier lohnt es sich zuweilen, das Moorbeet mit etwas Walderde zu ergänzen. Vor allem ist darauf zu achten, dass Sylvana relativ trocken steht. Das kann man einerseits mit einer leicht erhöhten Pflanzung oder mit Sandeinlagen im Moorbeet erreichen. In sehr niederschlagsreichen Gebieten ist Sylvana nicht zu empfehlen, da es hier mitunter Pflanzenausfälle gibt. Sie liebt ganz einfach keine allzu nassen Standorte.
Bluedrop, die rot blühende Zierheidelbeere
Auch bei Bluedrop (Blautropf) ist auf eher trockene Füsse zu achten – auch sie mag es nicht zu nass. Zusätzlich zu den speziell geformten und namensgebenden tropfenförmigen, im Vergleich zu einer Kulturheidelbeere eher kleinen Früchten, hat Bluedrop einiges an Zierwert zu bieten. Diese halbimmergrüne Selektion aus Vaccinium cylindraceum zeigt Mitte bis Ende Mai dunkelrote Knospen und dann eine hell- bis mittelrote, sehr lang anhaltende Blüte. Und sie hat durchaus auch noch später weitere Blütenschübe, was zu einer anhaltenden Ernte von Ende Juli bis September führt. Ebenfalls sehr auffällig ist der rote Austrieb im Frühjahr, der an das Laubkleid einiger Pieris-Sorten erinnert. Übrigens kann man eine Bluedrop-Pflanzung auch ganz leicht mit einer Heckenschere in Form schneiden und so ein regelmässiges Pflanzenbeet erreichen. Der begrenzende Faktor ist sicher der halbimmergrüne Wuchscharakter. Damit ist Bluedrop zwar winterhart bis -15 oder -16 ° C, aber darunter kann es zu Triebschäden kommen. Wie alle halbimmergrünen Sorten schätzt Bluedrop im Winter etwas Beschattung, um bei gefrorenem Boden nicht der vollen Sonne ausgesetzt zu sein.
Sunshine Blue – die kompakte Gourmet-Heidelbeere
Sunshine Blue ist ebenfalls halbimmergrün, kann aber im Herbst wie die laubabwerfenden Sorten eine weinrote Blattfärbung bekommen. Zur Heidelbeergruppe der Southern Highbush Blueberries gehörend ist sie halbkompakt (wird ca. 70-100cm hoch), aber dazu doch überraschend winterhart. Auch sie hält Temperaturen bis -16° C aus. Darunter kann es zu Triebschädigungen kommen. Damit ist es auch bei Sunshine Blue von Vorteil, wenn die Sträucher im Winter etwas gegen allzu starke Besonnung abgedeckt werden. Sunshine Blue hat zwei eindeutige Vorteile: Ihre wunderschöne, grosse, rosafarbene Blüte, die im Verlaufe der Blütezeit zu Weiss hin verbleicht; und ein Geschmack, der auf einer Ebene mit den Lubera Gourmet-Heidelbeeren Bluedessert und Blueroma steht. Die Fruchtgrösse ist mittelgross, also etwas kleiner als bei Blueroma, Bluecrop oder Bluedessert.
Übrigens: Sunshine Blue gehört trotz der relativ guten Winterhärte zu den Heidelbeeren mit dem kleinsten Kältebedarf, kann also auch gut in südlichen Regionen angebaut werden.
Little Blue Wonder – die robuste Heide-Heidelbeere
Little Blue Wonder ist eine der wohl winterhärtesten Heidelbeeren überhaupt! Es wird berichtet, dass sie bis weit unter -30°C aushält, im Frühjahr trotzdem normal austreibt und riesige Ernten trägt. Little Blue Wonder ist aus einer Kreuzung der Northern Highbush-Blueberries mit Northern Lowbush (Vaccinium angustifolium) entstanden und ist eine der kompaktesten Heidelbeeren. Sie wird nur ca. 50 cm hoch und etwa 60-70cm breit – passt also ideal unter die Kulturheidelbeeren. Im Gegensatz zu Sunshine Blue und zu Bluedrop verliert Little Blue Wonder im Winter vollständig die Blätter, die man dann sehr lange nicht mehr wiedersieht … denn zuallererst – etwas vor der Blüte der anderen Heidelbeeren – bedeckt im Mai eine dichte Decke von weissen Glockenblüten die Pflanzen, so dass man meint, vor einer Heidepflanzung zu stehen. Da sind dann wirklich vor lauter Blüten kaum mehr Blätter zu sehen. Nicht sehr überraschend sind später die Früchte von Little Blue Wonder eher klein – wiegen das aber mit einem aparten, frischen, an wilde Heidelbeeren erinnernden Geschmack auf. Um es abschliessend nochmals auf einen Nenner zu bringen: Little Blue Wonder funktioniert überall, kann an jedem Standort erfolgreich angepflanzt werden. Und zum Ende der Vegetationsperiode hin wird man dann nochmals von einer roten, ins Weinrote hinein changierenden Herbstfärbung belohnt.