EM im Garten – nur was für Esoteriker oder für Jedermann? Sind Effektive Mikroorganismen ein neuer Bio-Ansatz für gesunde Pflanzen, die sich selbst helfen können und den Gärtner nicht mehr brauchen? Ein Erklärungsversuch, ein Überblick und Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene erhalten Sie in diesem Beitrag. Wenn Sie selber EM bei Ihnen im Garten ausprobieren möchten, empfehlen wir Ihnen die grosse Auswahl an Pflanzenstärkungsmitteln im Lubera® Pflanzenshop.
Inhaltsverzeichnis
- Effektive Mikroorganismen im Gartenboden
- Effektive Mikroorganismen auf der Pflanze
- EM im Garten – Der einfache Einstieg für EM-Neulinge
- Zusätzliche Mikroorganismen für spezielle Problemfälle – Für leicht fortgeschrittene EM-Anwender
- EM-Keramik – Der Ferrari bei der EM-Anwendung im Garten
- Die einfache Anwendung der EM-Keramik-Pipes
- Das EM-Keramikpulver für die Saatgutbehandlung und als Zusatz in der Pflanzerde
- Mit EM kompostieren und Bokashi herstellen
EM im Garten können einen Hobbygärtner verwirren. Die Bezeichnungen hören sich auf den ersten Blick komisch an, es gibt diverse Produkte, von denen man nicht weiss, wie sie wirken und überhaupt, warum soll man sie kaufen, wenn man trotzdem noch Dünger dazukaufen muss? Wer sich noch nicht schlüssig ist, ob Effektive Mikroorganismen im Garten einen Versuch wert sind, der muss sich nur mal vorstellen, was ein gesunder Darm für den Menschen bedeutet. Man sagt, dass zwischen 70-80 Prozent unseres Immunsystems aus dem Darm kommt, aus dem gesunden wohlgemerkt – oder dort zumindest seinen Anfang/seine Wurzeln – hat. Unsere Pflanzen ticken da ganz ähnlich wie wir. Ihr Darm ist sozusagen das Erdreich, der Boden, das Pflanzsubstrat, egal ob im Garten oder im Topf. Und EM helfen ihm auf die Sprünge – rein natürlich und ohne Schaden für die Umwelt.
Effektive Mikroorganismen im Gartenboden
Erstens: Zugekauften Dünger im Garten braucht man nicht unbedingt. Wenn man genügend selbsthergestellten Kompost oder auch gründlich verrotteten Pferde- oder Hühnermist hat (alles voller lebendiger Mikroorganismen), diese Dinge regelmässig ausbringt, kommt man rein theoretisch auch ohne hinzugekauften Dünger aus. Bäume, Sträucher und auch die meisten Stauden gedeihen in so einem natürlich gedüngten Beet sehr gut. Anders sieht es allerdings in Töpfen und Kübeln aus und bei Starkzehrern oder aber auch Pflanzen, die ein saures Bodenmilieu brauchen. Dünger braucht man also doch hier und da, wenn man Spitzenleistungen im Garten erzielen möchte. EM-Produkte für den Garten sind kein Dünger, also brauchen wir sie dann? Ganz einfach: Wir können den Verbrauch an Dünger REDUZIEREN und vor allem auch den Verbrauch an den nicht ganz ungefährlichen Pflanzenschutzmitteln, die wir spritzen müssen, um unsere Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu bewahren. Genau hier kommen die so genannten EM im Garten ins Spiel. Wenn wir es schaffen, die Wurzeln der Pflanzen so zu stärken und zu fördern, dass sie den teuer hinzugekauften Dünger BESSER aufnehmen und verwerten können, können wir sukzessive die Düngermenge verringern und so Geld sparen. Und wir können auch die Menge an Pflanzenschutzmitteln (Spritzmittel gegen Pilze, Läuse und Co.) reduzieren, weil unsere Pflanzen dank der kräftigen Wurzeln eine stärkere Pflanze mit Nährstoffen versorgen, die sich weitestgehend selbst wehren kann, indem sie z.B. festere Blattstrukturen entwickelt, in die Pilze nicht eindringen können und Blättläuse ihre Rüssel nicht bohren mögen.
Der Schlüssel zur Gesundheit der Pflanze liegt definitv im Boden. So sollte der allererste Schritt bei der Einführung von EM im Garten auf der Bodenbearbeitung liegen. EM speziell für den Garten, die die lebendige Vielfalt an förderlichem Leben im Erdreich wiederherstellen, sind Produkte wie z.B. 'Multikraft Roots' (in Deutschland 'Wurzelkraft' genannt). Dieses EM Produkt speziell zur Bodenbelebung und Wurzelstärkung sorgt dafür, dass die Pflanze gesunde Wurzeln entwickelt, die problemlos alle Nährstoffe aufnehmen können. 'Roots' bringt neue Mikroorganismen in den Boden (z.B. fermentierte Milchsäurekulturen), die die gesunden Prozesse im Boden quasi anschubsen, während krankmachende, fäulnisfördernde Mikroorganismen verdrängt werden.
Bild: 'Roots' Pflanzenstärkungsmittel – mit Effektiven Mikroorganismen den Boden beleben und die Pflanzen stärken
Effektive Mikroorganismen auf der Pflanze
Für den EM-Anfänger ist das Giessen mit EM der erste und wichtigste Schritt. Dabei kann es auch bleiben, wenn man sich erstmal vorsichtig an das Thema "EM im Garten" herantasten möchte, kein Problem. Die Wurzelstärkung ist logischerweise der wichtigste Schritt. Wer aber gleichzeitig auch die oberirdischen Teile der Pflanze mitbehandelt, wird noch sehr viel deutlicher die Kraft der EM im Garten spüren und auch sehen können. In den EM-Blattprodukten, befinden sich positive Mikroorganismen, die die Blattstruktur stärker und widerstandsfähiger gegen schädliche Einflüsse werden lassen. Lebensfördernde Mikroorganismen von oben UND unten zugeführt, stärken das Immunsystem der Pflanze sowohl am oberen als auch am unteren Ende. Kräftige Blätter mit einer Besiedelung aus Effektiven Mikroorganismen wirken weitaus weniger attraktiv auf Läuse, Käfer, Schnecken und Co., die sich lieber auf weiche, kränkliche, schon geschwächte Pflanzenteile stürzen. Krankmachende Pilzsporen werden auch besser abgewehrt, weil sie den Platz, den sie eigentlich besiedeln wollten, schon bedeckt finden mit den guten, also Effektiven Mikroorganismen.
EM im Garten – Der einfache Einstieg für EM-Neulinge
Die einfachste Methode zum Reinschnuppern: Eine Flasche 'Roots' kaufen und mindestens einmal die Woche mit dem Giesswasser ausbringen (1 Verschlusskappe auf 10 Liter Wasser), vom Frühling bis zum Frühherbst.
Die zweiteinfachste Methode für optimale Erfolge: Zusätzlich zu 'Roots' noch die EM-Produkte 'Plants' und 'Flowers' für die oberirdischen Pflanzenteile kaufen und ebenso regelmässig anwenden. 'Plants' ist optimal geeignet für alle Grünpflanzen, Obst, Gemüse und Kräuter, während 'Flowers' für alle blühenden Pflanzen zusammengestellt wurde. Beide Produkte werden verdünnt (20 ml auf einen Liter Wasser) und mit Hilfe einer Sprühflasche einmal die Woche auf Blätter und Blüten gespritzt. 'Plants' festigt das Gewebe der Blätter und Stängel, fördert die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, erhöht die Geschmacksintensität und verbessert die Haltbarkeit von Gemüse und Kräutern. 'Flowers' fördert die Blütenbildung, steigert die Farbintensität der Blüten und stärkt gleichzeitig auch die Blätter.
Zusätzliche Mikroorganismen für spezielle Problemfälle – Für leicht fortgeschrittene EM-Anwender
Vorbeugend bei erhöhter Gefahr von Pilzerkrankungen: Der 'Schachtelhalm Extrakt' beruht auf dem uralten Gärtnerwissen, dass der Schachtelhalm – richtig zubereitet – die Blätter aller Gartenpflanzen so stärken kann, dass Pilzsporen in den meisten Fällen nicht eindringen und die Pflanze krank machen können. Im EM-Bereich wird der Schachtelhalmextrakt zusätzlich mit fermentierten, also effektiven Mikroorganismen versetzt, was die Wirkung noch optimiert. Vorbeugend ab dem zeitigen Frühjahr alle zwei Wochen sprühen, bei einen erfahrungsgemäss hohen Befallsdruck sogar einmal wöchentlich.
Bild: Schachtelhalm Extrakt Konzentrat – die Pflanzenstärkung mit der natürlichen Kraft der Kieselsäure und mit Effektiven Mikroorganismen
Vorbeugend bei erhöhter Gefahr von Schädlingsbefall: Der 'EM-Brennnessel Extrakt' wird ebenfalls mit Wasser verdünnt und wöchentlich auf die Blätter gesprüht und wirkt im Prinzip wie die gute alte, selbstangesetzte Brennnesseljauche. Saugendes Ungeziefer wird abgeschreckt und sucht lieber Pflanzen heim, die nicht gestärkt wurden durch diesen pflanzlichen Extrakt. Diese EM-Brennnessel-Mischung riecht zwar deutlich, aber bei weitem nicht so extrem wie die herkömmliche, selbstangesetzte Jauche, und ist auch wesentlich einfacher anzuwenden, da man die Pflanze hiermit nicht "verbrennen" kann wie mit einer zu grosszügig verteilten Jauche. Auch hier gilt: Dieser Extrakt wird stark verdünnt angewandt und sollte vorbeugend alle zwei Wochen ab dem Frühling gespritzt werden, einmal wöchentlich bei ersten Befallserscheinungen.
Bild: Brennnessel Extrakt Konzentrat – biologisch und rein natürlich gegen Blattläuse und andere Schädlinge
EM-Keramik – Der Ferrari bei der EM-Anwendung im Garten
Wer die Basics für EM im Garten kennengelernt hat, wer schon gesehen hat, wieviel gesünder und kräftiger die Pflanzen sich entwickeln, wer vielleicht schon farbkräftigere Blüten bewundert hat und knackigeres Obst gegessen hat, der kann das ganze EM-Konzept noch vervollkommnen. Nun kommen die EM-Keramik-Produkte ins Spiel. Natürlich können auch Anfänger diese gleich in ihren EM-Plan integrieren, aber seien wir mal ehrlich: Wer noch nie etwas von EM gehört hat, wird sich nicht gleich mit voller Wucht auf alle EM-Produkte für den Garten werfen, denn etwas gesunde Skepsis steht immer am Anfang einer neuen Methode, einer anderen Herangehensweise, die alte Methoden hinterfragt und neue Denkweisen erfordert. Das ist menschlich und auch gut so. Erst wenn wir sehen, dass das Eis auf dem zugefrorenen See am Rande fest und sicher ist, gehen wir langsam weiter hinaus und legen zum Schluss einen flotten Schlittschuhtanz hin!
Die EM-Keramikprodukte werden also eher die Hobbygärtner ansprechen, die schon mit der Boden- und Blattbehandlung Erfahrungen gemacht haben, denn was Einem gefallen und weitergebracht hat, möchte man ja weiterentwickeln.
EM-Keramik-Pipes: Hierbei handelt es sich um kleine Röhrchen aus gebranntem Ton, der vor dem Brennen mit Effektiven Mikroorganismen fermentiert wurde. Nach dem Brennen sind natürlich keine lebendigen EM mehr vorhanden wie in den flüssigen Produkten, aber der Ton hat sich verändert. Er hat quasi die Informationen der EM gespeichert und wird ihre Schwingungen weiterhin abgeben und zwar in dem Medium, für das der Ton gemacht wurde: Das Wasser. Hört sich das zu esoterisch an? Nun, das ist es bis zu einem gewissen Mass auch. Aber ebenso wie homöopathische Mittel für Mensch und Tier, gilt auch hier: Einfach mal ausprobieren und genau beobachten, ob und wie es wirkt. EM Wasser ist weicher und bekömmlicher, hauptsächlich weil dichte Wassercluster aufgebrochen werden. EM-Anwender sprechen von belebtem Wasser.
Die einfache Anwendung der EM-Keramik-Pipes
Die grauen EM-Pipes werden schlicht und ergreifend in Wasser gelegt und bleiben dort liegen. Fertig. Man kann sie in eine Giesskanne legen oder auch in den Gartenteich und die Regenwassertonne. Hier brechen sie grössere Wasserstrukturen auf, so dass das Wasser weicher wird und für die Pflanzen und auch die Tiere im Teich besser verwertbar wird. Zusammen mit den flüssigen EM im Giesswasser sind die EM-Pipes also so etwas wie die Wellness-Luxus-Behandlung für den Garten. Viele langjährige EM-Anwender legen sich diese Pipes auch in ihre Wasserkaraffen oder Trinkwasserflaschen, um selbst in den Genuss des EM-Wasser zu kommen. Tierfreunde mit EM-Erfahrung benutzen EM-Keramik-Pipes auch für das Trinkwasser ihrer Hunde, Katzen oder Pferde. Da hier Verschluckungsgefahr besteht, sollte man aber immer sicherstellen, dass die Röhrchen extra gesichert werden, z.B. mit einem stabilen Netz ins Wasser gehängt werden.
Bild: EM Keramik graue Pipes – für die Belebung von Wasser, Giesswasser und Teiche
Das EM-Keramikpulver für die Saatgutbehandlung und als Zusatz in der Pflanzerde
Das Grundmaterial für die Pipes gibt es auch in gemahlener Form. Dieses EM-Keramikpulver hat ebenfalls die Informationen der lebendigen EM gespeichert und gibt diese über Jahre an das sie umgebende Medium ab. So können alle Samen, egal ob Blumen- oder Gemüsesaatgut, mit diesem Pulver bestäubt werden (lediglich eine sehr kleine Messerspitze davon in ein Saatgutütchen tun und die Samen darin herumschwenken). Auch in die Anzuchterde kommen ein paar Messerspitzen EM-Keramikpulver, dass dann mit Wasser versetzt mit EM (einer Verschlusskappe 'Roots' auf ein Liter Wasser) angegossen wird. Fertig ist der gute Start in das Pflanzenleben. Die Samen werden mit diesen EM-Gaben schneller keimen, die Keimrate an sich erhöht sich und die jungen Pflänzchen entwickeln schneller ein umfassendes Wurzelsystem, wenn man das Giessen mit EM-Wasser fortsetzt (dann nur noch eine Verschlusskappe 'Roots' auf zehn Liter Wasser einmal wöchentlich). Das EM-Keramikpulver kann auch beim Ein- oder Umtopfen von Hauspflanzen und natürlich allen Einpflanzaktionen im Garten verwendet werden.
Bild: EM Keramikpulver – fermentierte, feingemahlene Tonerde für eine verbesserte Saatgutanzucht, für die Bodenbelebung im Garten, Kompost und vieles mehr.
Mit EM kompostieren und Bokashi herstellen
Effektive Mikroorganismen können auch dem guten, alten Gartenkompost Beine machen. So kann 'EM-Aktiv' (EMA) verdünnt mit Wasser auf den Kompost gegossen werden und die Rotteprozesse dort beschleunigen. Ebenso kann es als Zusatz zum Giesswasser aller Pflanzen hinzugefügt werden oder auch als Sprühanwendung stärkend wirken, aber zur Höchstform läuft 'Em-Aktiv' definitiv als Aktivator im Bokashi auf. In einem speziellen Bokashi-Eimer mit luftdicht schliessendem Deckel, Sieb und Ablasshahn schichtet man Schritt für Schritt eine Schicht zerkleinerte Küchenabfälle nach der anderen auf – je nachdem, wie sie anfallen. Die Küchenabfälle (Schalen, Reste von Obst und Gemüse, jedoch kein Fleisch und keine Milchprodukte) werden mit EM-Aktiv besprüht und jeweils mit einer Handvoll 'Bokashi getrocknet' abgedeckt. 'Bokashi getrocknet' besteht aus fermentierter, getrockneter Weizenkleie, die ebenfalls Effektive Mikroorganismen enthält. Alles zusammen kann in der Küche verbleiben, da keine üblen Gerüche während des Fermentationsprozesses entstehen. Nach 2-4 Wochen wird das Bokashi (so nennt sich jetzt der ganze fermentierte Inhalt des Eimers) entweder im Gartenbeet vergraben, wo es dann langsam vererdet und zu wunderbarem Dünger wird, oder aber man reichert den Gartenkompost damit an und lässt das Bokashi hier vererden vor der Ausbringung. Dieser selbst angefertigte Bio-Dünger ist nachhaltig, kraftvoll, aktiviert ausgelaugte Gartenböden und stärkt Obst, Gemüse, Kräuter und Stauden gleichermassen.