Wer Himbeeren im Hausgarten sein Eigen nennt, wird früher oder später mit ihm in Berührung kommen. Die Rede ist in diesem Fall vom Himbeerrost, mit wissenschaftlichem Namen Phragmidium rubi-idaei, der zu dieser Jahreszeit, also im beginnenden Hochsommer gerne verstärkt auftritt. Wie Sie die Symptome dieser Krankheit erkennen und wie die Bekämpfung erfolgen kann, erfahren Sie in diesem Artikel. Im Lubera®-Shop können Sie Himbeeren kaufen und sich bequem nach Hause liefern lassen.
Was ist der Himbeerrost?
Beim Himbeerrost handelt es sich um eine Pilzkrankheit. Genauer gesagt gehört der Pilz zu den Rostpilzen, weshalb die Krankheit ja auch Himbeerrost genannt wird. Begünstigt wird ein Befall, wie bei fast allen Pilzen, durch staunasse Böden, feuchtwarmes Wetter, dichte Bestände und unzureichende Bestandshygiene. Der Himbeerrost richtet zwar optisch teilweise grosse Schäden an, jedoch sind die Folgen für die Pflanze meist weniger schlimm wie befürchtet. Die Himbeere wird nur in seltenen Fällen durch sehr starken Befall geschwächt, da sie ihr Laub zwangsweise früher fallen lassen muss. Dann ist im folgenden Jahr, wegen der geringeren Reserven der Pflanze, mit weniger Ertrag zu rechnen, was sich im Hausgarten jedoch meist nicht bemerkbar macht.
Doch wie erkennen Sie nun ob es sich um den Himbeerrost handelt?
Symptome
Die ersten Anzeichen für einen Befall des Pilzes erkennen Sie an fleckig aufgehellten Blattoberseiten. Auf der Blattunterseite ist dann meist schon ein leichter brauner/bronzefarbener Belag zu erkennen. Wenn die Krankheit weiter fortgeschritten ist, bilden sich auf der Oberseite des Blattes rostfarbene Pusteln aus, die dann sehr deutlich zu erkennen sind. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kann mit sehr grosser Sicherheit der Himbeerrost diagnostiziert werden. Bei stärkerem Befall können ganze Ruten, oder sogar Früchte befallen sein. Gegen Herbst werden die Pusteln auf den Blättern dann schwarz und bereiten sich so auf den bevorstehenden Winter vor. Dazu aber mehr im Absatz zum Lebenszyklus.
Lebenszyklus
Die Biologie des Himbeerrosts ähnelt dem Lebenszyklus des Birnengitterrosts. Mit dem Unterschied, dass der Himbeerrost keinen Wirtswechsel vornimmt, was für die Bekämpfung im Hausgarten einen grossen Vorteil darstellt. Beim Birnengitterrost muss ja der Pilz obligatorisch auch auf dem Wacholder wachsen, ohne Wacholder ist - zum guten Glück - kein Birnengitterrost möglich. Das Problem besteht allerdings meist darin, dass der Juniperus im Garten eines Nachbarn steht und den Rostpilz streut...
Wir beginnen mit dem Lebenszyklus des Himbeerrostes im Winter. Zu dieser Zeit befindet er sich in der Ruhephase, die er in sogenannten Dauersporenlagern auf dem Falllaub der Himbeere verbringt und dort heranreift. Von dort aus findet bei ausreichender Temperatur, bei circa 6-7 °C, und ausreichender Blattnassdauer die Primärinfektion statt. Falls diese erfolgreich ist, erkennt man die ersten Symptome, wie oben beschrieben, auf den Himbeerblättern. Aus dieser Infektion bildet der Pilz nun sogenannte Konidien. Dabei handelt es sich um Sporenlager, die den ganzen Sommer über, bei passender Witterung, den Bestand weiter infizieren können. Sie sorgen also für eine rasante Verbreitung der Sporen und damit des Pilzes. Gegen Herbst, bevor die Himbeere ihr Laub abwirft, bildet der Himbeerrost auf dem Blatt die schwarzen Dauersporenlager für den Winter aus und macht sich so bereit für die nächste Saison.
Biologische und praktische Bekämpfung des Himbeerrosts
Um den Befall des Himbeerrostes an Ihrer Himbeere möglichst gering zu halten, oder sogar komplett zu verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die ersten beiden Varianten lassen sich aus dem Lebenszyklus des Pilzes ablesen. Hier ist sicher das Entfernen des Falllaubes im Herbst/Winter am effizientesten. Dadurch wird die Primärinfektion im folgenden Jahr stark eingeschränkt oder fällt - bei sehr sauberer Arbeit - sogar ganz aus. Wichtig ist hierbei die komplette Entsorgung, im besten Fall das Verbrennen der Blätter, um den Pilz unschädlich zu machen. Eine weitere Möglichkeit aus dem Lebenszyklus heraus ist das Entfernen der ersten befallen Blätter/Triebe, also der Primärinfektion. Dies kann auch grosse Erfolge bringen, da erst durch die Konidien, also die Sekundärinfektion, grosse Massen an Sporen verbreitet werden. Jedoch muss man hier sehr genau und oft kontrollieren, um wirklich alles frühzeitig zu entfernen.
Eine weitere Variante die Krankheit einzudämmen geht auf die Eigenschaft vieler Pilzkrankheiten zurück. Sie benötigen eine ausreichende Blattnassdauer, um das Blatt infizieren zu können. Um dem Pilz diese Wohlfühlzone bestmöglich zu rauben ist eine lichte, nicht zu dichte Pflanze von Vorteil, die schnell abtrocknen kann. Also ist es wichtig, den Rutenbestand nicht zu dicht zu halten und ihn alllenfalls auszudünnen.
Falls man vor dem Einsatz von Kupfermitteln im Hausgarten nicht zurückschreckt (sie werden auch im Bioanbau eingesetzt), stellt dies auch eine wirkungsvolle Bekämpfungsmöglichkeit dar.
Schliesslich soll auch bei der Düngung darauf geachtet werden, dass diese nicht zu stickstofflastig ausfällt. Dadurch wird nämlich das Pflanzengewebe weicher und anfälliger für Krankheiten wie den Himbeerrost.
Die 5 wichtigsten Bekämpfungsmöglichkeiten gegen den Himbeerrost
- Entfernen Sie im Herbst das Falllaub und entsorgen Sie es vollständig.
- Entfernen Sie die ersten befallenen Ruten und Blätter in der Vegetation
- Halten Sie einen lockeren Bestand mit nicht zu vielen Ruten, um die Pflanzen schneller abtrocknen zu lassen
- Zurückhaltende, nicht zu stark stickstofflastige Düngung
- Behandlung mit einem Fungizid, z.B mit einem Kupfermittel
Viele weitere Tipps erhalten Sie in unserem Himbeer-Dossier.