Diese Woche fotografierten Victoria Loesch und Christan Gerber (Gerber Loesch Photography) im Auftrag eines grossen Schweizer Magazins in unserem Apfelzüchtungsfeld.
Bild: Die Fotografen Victoria Loesch und Christian Gerber
Den Äpfeln machte die vierstündige Session nur wenig aus. Sie reiften fleissig weiter.
Für mich hiess es: Leiter rauf, Leiter runter, Äpfel streicheln, Äpfel schneiden. Das dunkle Arbeits-T-Shirt musste mit einem hellblauen Hemd getauscht werden, das an der Gürtellinie immer da stecken muss, wo es stecken muss. Die Arbeit (war das Arbeit?) mit Christian und Victoria war angenehm, professionell und lustig, und bediente natürlich aufs schönste das Ego des Fotografierten.
Victoria und Christian haben Schweizer Berühmtheiten wie Rudi Bindella, Filippo Leutenegger und viele Künstler und spannende Persönlichkeiten fotografiert - und nun also auch den Apfelzüchter. Um nicht vollends der Selbstüberschätzung zu verfallen, haben Magda und ich den Spiess umgedreht, und fleissig mit den Handys (Schande über uns!) die Fotografen fotografiert...
Neben dieser schönen Fotostory über fotografierte Züchter und die Apfelvielfalt bei Lubera® und neben der Freude über den im Herbst erscheinenden grossen Artikel (was und wo ist natürlich hochgeheim) ist vor allem folgende Konstellation spannend: Wir fotografieren eine Herbstgeschichte (der Züchter in seinem Apfeluniversum, reife Äpfel, das warme Licht der herbstlichen Reife...) im Juli.
Ist das nun Fake? Eben gerade nicht! Denn in unserem Apfelzüchtungsprogramm ist es uns in 30 Jahren Arbeit gelungen, die ganze Apfelwelt (oder mindestens einen schönen Teil davon) auch schon im Juli darzustellen: Nur 90 Tage nach der Blüte haben wir im Juli bereits so viele reife Äpfel und Apfeltypen, dass wir den Ernteherbst zelebrieren können.
Dieser Reichtum an Frühäpfeln kommt nicht von ungefähr: Wir sind davon überzeugt, dass im Garten der Primeurapfel, der erste und auch der zweite Apfel eine wichtige Rolle spielen, vielleicht noch wichtiger als der Lagerapfel. Auf die Frische auf den Biss, auf das Gefühl, mit dem ganzen Mund- und Zahnapparat im Apfel zu versinken, auf den Saft und auf das reife Apfelaroma haben wir solange gewartet und der schon 10 Monate gelagerte Industrieapfel kann uns dafür nie entschädigen! Er mag in der Aromatik noch etwas breiter sein (er hatte ja im vorigen Jahr 200 Tage Zeit, um zu reifen), aber es mangelt ihm an Vitalität, Spritzigkeit und eigentlich vor allem Echtheit.
Wir warten gespannt auf den Artikel und natürlich auch auf die Fotos von Victoria und Christian. Und hoffen, dass in den Bildern neben der Kompetenz des Züchters auch die reifenden Äpfel leuchten, leben und reden werden. Bis dahin trösten wir uns mit den Fotos übers Fotografieren...