oder
Warum ich meinen Lubera-Paketen hinterher rannte …
…und deswegen fast der Notarzt kommen musste.
Schuld war nur der Buchstabe 'A', wohlgemerkt der erste im Alphabet, aber scheinbar eine unüberwindliche Hürde für Paketboten aller Dienste. Denn oft, VIEL zu oft, kommen Pakete hier in unserem abseits gelegenen Mini-Dorf nicht an und gehen an den Absender zurück mit dem Vermerk 'Konnte nicht zugestellt werden' oder gar 'Empfänger unbekannt'. Betrifft wohlgemerkt alle Dienste, die Briefe und Pakete bringen.
Und alles nur wegen dem vermaledeiten A. Und das kommt bekanntermaßen an die Hausnummer, wenn ein neues Haus SPÄTER - also zwischen zwei alte Häuser gebaut wird. Zwischen die Hausnummern 4 und 6 kommt also 4A. Passiert millionenmal in Deutschland würde ich sagen.
Addiert man dazu die chronische Zeitnot der Paketdienste, ergibt das Fast-Herzinfarkte für Gärtnerinnen wie mich.
Aber der Reihe nach: Meine letzte Lubera Bestellung war wieder mal größer als gedacht (passiert, wenn Frau im Online-Shop stöbert, bei der einen sind es Schuhe, bei mir Pflanzen). Montag bei Lubera verpackt, Dienstag an Paketdient übergeben, Email an mich und dann......, erstmal ganz lange gar nichts. Die nervöse Gärtnerin aktiviert das Online-Tracking für den Paketdienst und siehe da, die Pakete sind in Zustellung. Wunderbar, die Vorfreude steigt und die Gärtnerin schaut gespannt auf dem Fenster- am Mittwoch schon. Nichts passiert. Wäre aber auch ein Wunder, so früh. Also am Donnerstag wird wieder sehnsüchtig geschaut – wieder nichts. Leichter Unmut macht sich breit. Am Freitag wird mit gerunzelter Stirn und bösem Blick geschaut - die Pflanzen sind immerhin seit Tagen auf dem Wagen in Zustellung. Wieder guckt die Gärtnerin in die Röhre! Der Blutdruck steigt und die Gärtnerin muss sich arg anstrengend, nett zu bleiben. Samstag- nun MÜSSEN die Pakete kommen, das Wochenende steht bevor, die Pflanzen brauchen Licht und Wasser, sie leiden, die Armen! Die Gärtnerin verbringt den Tag zur Hälfte im Vorgarten und zur Hälfte am Fenster und schleudert mit verrinnender Zeit schlimmer werdende Flüche und Verwünschungen Richtung Paketdienst. Lautstark und gar nicht mehr nett.
Abends ins Netz geschaut: Laut Online-Tracking konnten die Pakete nicht zugestellt werden und gingen wieder zurück zur Zentrale. Die Gärtnerin ist auf 180, der Blutdruck noch höher. Die armen Pflanzen-Babies, seit fast einer Woche ohne Licht und Wasser! Das ist ihr Todesurteil, welche zarte Pflanze, dem Gewächshaus entrissen und in die böse Welt entsendet, kann das denn bitteschön überleben?
Die Gärtnerin macht sich bereit auf den Montag und den Empfang, den sie dem Paketboten bereiten will. Der angetraute Hilfsgärtner befürchtet schon ein Duell wie im klassischen Western und unternimmt - vergebens - Beschwichtigungsversuche. Wenn unschuldige Babies in Gefahr sind, werden Mütter halt rabiat.
Endlich Montag: Die Gärtnerin liegt wieder auf der Lauer am Fenster. Und da kommt er, der Paketdienst, mit Karacho die Straße entlang und NEIIIIIIN, er rast vorbei am Haus mit der großen A auf dem großen Stein direkt an der Straße!
Weiter unten an der langgezogenen Straße dann quietschen die Reifen, Türen gehen auf und die Gärtnerin sieht, wie ihre Pakete an den Nachbarn in Nummer 4 - der einem nicht wohlgesonnen ist (politisch-korrekt ausgedrückt) - übergeben werden sollen. Die Gärtnerin (ihres Zeichens nicht mehr die Jüngste und bekleidet mit Puschen und knalliger pinkfarbener Fleece-Weste) rennt schreiend und armefuchtelnd auf die Straße und brüllt, so dass das ganze Dorf es hört: 'Hierher!! Hierher!!'
Der Paketbote sieht die verrückte Frau in der leuchtenden Weste, schmeißt alles wieder in den Wagen und fährt zurück..., WIEDER VORBEI!!!! Und fängt an, alles bei Hausnummer 6 weiter unten an der Straße auszupacken!
Und hier wäre nun fast eingangs erwähnter Notarzt in Spiel gekommen, entweder für die Gärtnerin oder den Paketboten - oder für Beide. Das Dorf kann jedenfalls wieder die verrückte, schreiende, rennende, fuchtelnde Frau erleben (jede Wette, dass die Hälfte der Nachbarn das lustige Geschehen kichernderweise hinter den Gardinen beobachtet hat, sonst passiert hier ja auch nichts) und der Paketbote schmeißt ein zweites Mal wieder alles ins Auto und kommt zurück, endlich, endlich zu der 'A', die Schuld an allem war.
Liebe Mit-Gärtner, ich kann euch beruhigen, der Paketbote lebt noch. Er strahlte mich mit jungenhaft entwaffnendem Charme an und meinte 'Das ist aber auch schwer zu finden!' (Ja, ein Haus ist wirklich leicht zu übersehen und eine schreiende, pinkfarbene Frau, die einem hinterher läuft, auch), und die Gärtnerin - selbst Mutter einer Sohnes in dem Alter - konnte dem Kerl nicht mehr böse sein.
Und außerdem war er so schnell wieder in einer Staubwolke verschwunden, dass er kaum noch mein 'Danke' hat hören können.
Ich weiß ja, er hat schier unerreichbare Vorgaben, er muss ein Riesengebiet abfahren und schafft sein Pensum kaum. Von seinem mickrigen Mindestlohn wollen wir gar nicht erst reden. Nein, er kann nichts dafür, er ist, wie seine Kollegen, super fleißig und ich bin dankbar, dass er den Job macht, sonst würde ich ja nicht bei Lubera kaufen können! Lieber Paketbote, hier also mein verspätetes, riesengroßes „Dankeschön“ an dich. Im Herbst bekommst du Redlove Äpfel frisch aus dem Garten von mir, damit dir die Kraft für deinen stressigen Job nicht ausgeht.
Und meine Stauden, Büsche und Bäumchen? Sie haben auch alle überlebt, aber nur dank der Lubera-Versandabteilung! Diese aufregende Odyssee hat mir wieder einmal deutlich vor Augen geführt, WARUM ich bei Lubera kaufe. Starke, kräftige Pflanzen mit einem feuchten Wurzelballen werden auf die Reise geschickt in einem großen, stabilen Karton mit extra Sicherungssystemen, die ein Hin- und Herpurzeln vermeiden. Eine ganze Woche im Karton und alle haben es überlebt! Liebe Verpackungskünstler bei Lubera. Ich danke euch von Herzen, ihr habt den Pflanzen und der Gärtnerin das Leben gerettet! :-)