Kürzlich erhielt ich von Werner Stuber, einem Obstanbauberater, das Bild einer Birne, die er bei einem Anbauer gefunden habe. Ein Zufallssämling, eine alte Sorte, was auch immer. Aber umwerfend schön, rot gefärbt, die schönste denkbare Birnenform.
Mein Sammler- und Jägerinstinkt war geweckt. So etwas hatte ich noch nie gesehen, passte hervorragend in unser Beuteschema: Wir möchten ja bei Lubera neue Sorten bringen, die anders und besser sind. Und die Birne war schon sehr anders!
Schon bei der nächsten Gelegenheit besuchte ich Werner in seiner Firma, der Tobi Seeobst AG, und fotografierte das Wunderding von allen möglichen Seiten. Schönheit, das kennen wir ja, kann nie genug fotografiert werden … Und natürlich akzeptierte ich auch, dass Werner uns bat (bzw. überzeugend durch einen Mitarbeiter bitten liess), die rare Wunderbirne nicht zu verzehren! Würde ich ja genauso halten, wenn ich so etwas entdecken würde …
Hier geht’s zur Fotostrecke
Man siehts: die Birne leuchtete! Was man aber nicht sieht: Das Gehirn war ausgeschaltet.
Bis ich dann das zufrieden-stolze Mail des grössten aller Pomologen erhielt: „Ein bisschen Spass muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein …“ dies singt Roberto Blanco und das war auch der Grund für die kleine Umfrage zu Eurem pomologischen Wissen. Denjenigen, welche die Sache durchschaut haben und gemerkt haben, dass es sich bei dieser Roten Birne um einen Apfel (Idared) handelt, möchte ich gratulieren. Diejenigen, die es nicht gemerkt haben, müssen deswegen nicht traurig sein. Es handelt sich hier wirklich um eine täuschend echte Imitation einer Birne, welche auf Fotos nochmals schwerer zu identifizieren ist. Ich werde die Namen derjenigen in Erinnerung behalten, die sich für die Erhaltung bzw. Vermehrung dieser „Sorte“ bemüht haben. Wenn ich wirklich mal was finde, seid Ihr die Ersten, die es erfahren.“
Päng! ‚Eins auf die Birne‘. Jetzt weiss ich wenigstens ganz genau, was das bedeutet.
PS: Ich habe bis heute nicht herausgefunden, wie es zu dieser täuschend echten Birnenform kommt. Offenbar soll es solche Äpfel bei Idared und Jonagold ganz selten geben, aber der Mechanismus konnte mir von niemandem erklärt werden. Wer es also weiss: Bitte ein Mail an info@lubera.com.