Es ist Zeit, um sich eine Pause zu gönnen und auch zeitgleich etwas für die Haut zu tun. Dafür sind Rosen super geeignet. Ich schlage Ihnen vor, aus Ihren Rosenblüten eine Rosenblüten Tinktur für eine porentiefe Gesichtsreinigung herzustellen.
Jetzt werden die ersten Rosenliebhaber schon ausrufen: “Meine armen Rosen, ich schneide doch sicher dafür keine Blüten ab!” Keine Angst, es ist nicht nötig, die Rosen zu plündern. Ihre Rosen werden sicher von Ihnen regelmässig ausgeputzt und somit fällt genug Blütenmaterial an, um die Tinktur herzustellen.
Die Rosenblüten müssen frei von Insekten und Insektiziden sein und keine faulen Stellen aufweisen, dann dürfen sie ins Glas.
Wir benötigen für die Rosenblüten Tinktur:
- 1 leeres Konfitüren-Glas
- 2 Hände voll Duftrosenblüten-Blätter
- Alkohol (Wodka oder Rum); es muss ein Hochprozentiger sein!
Die Blüten werden ins Glas gefüllt, es soll zu etwa 2/3 damit gefüllt werden. Nur die Blütenblätter verwenden, den Kelch verwenden wir nicht. Die Kelche können ab in den Kompost und dort wieder zu guter Erde werden.
Die Rosenblüten Tinktur wird an einen dunklen Ort (Schrank, Keller) gestellt und öfter mal geschüttelt.
Bitte kontrollieren Sie, ob die Rosenblüten noch mit Alkohol bedeckt sind. Falls nicht – nachfüllen! Wenn die Blüten aus dem Alkohol rausragen, könnte sich Schimmel bilden.
Nach 2-3 Wochen wird die Flüssigkeit in eine desinfizierte dunkle Sprüh-Flasche gesiebt (am besten durch ein Tuch oder den Kaffeefilter). Die Flaschen gibt’s in der Apotheke.
Die Rosenblüten Tinktur kann nun einmal die Woche zur porentiefen Reinigung des Gesichts verwendet werden.
Ebenfalls gut geeignet ist die Rosenblüten Tinktur für kleinere Schürfwunden oder Kratzer, die man sich im Garten zugezogen hat. Wunde reinigen und Tinktur aufsprühen. Bei uns steht eine Flasche im Apothekerschrank, so kann ich sofort sprühen, wenn mal wieder eine Blessur nach Hause kommt. Ich sollte öfter daran denken, die Tinktur auch fürs Gesicht zu verwenden … Das mache ich jetzt gleich, ich gehe hoch und gönne mir mal was ;-)
Vielleicht sollte ich meine Tochter bitten, mir so wie früher, als sie noch klein war, ein “Wunder-Fussbad” zuzubereiten? Da hat sie jeweils alle Rosenblüten, die gesamte Minze und was sonst noch auf ihren Wegen durch den Garten das Pech hatte, in ihre Hände zu gelangen, abgerupft und mir eine Wanne als Schönheitsgeheimnis serviert. Ja, jetzt kann ich darüber lachen, damals taten mir die armen Pflänzchen sehr leid und ich habe geschimpft.
Die Tinktur können Sie auch gut als “Wasser”- Basis für eine Gesichtscreme verwenden. Wenn Sie möchten, können wir gerne in einem späteren Beitrag damit weiterarbeiten.
PS: Vergessen Sie nicht, aus Ihren Duftrosen auch noch einen Vorrat an Rosenzucker (siehe Rezept vom letzten Jahr) herzustellen. Meiner ist inzwischen aufgebraucht. Ich werde ganz sicher wieder ein paar Gläser davon zum Verschenken und für uns selbst herstellen.
Rosentinktur mit Öl?
Eine Tinktur ist es nicht mehr, wenn Sie die Blüten mit Alkohol + Jojobaöl zusammen ansetzen.
Wenn Sie das nächste Mal beide Formen mischen möchten, empfehle ich Ihnen getrennt einen Ölauszug und einen Alkoholauszug zu machen und diese Beiden erst anschliessend zu mischen und als Schüttel-Rosen-Pflege anzuwenden.
Ich habe noch nie versucht einen Auszug in beiden Medien gleichzeitig zu machen.
Schauen Sie mal was passiert.
Wenn die Mischung komisch duftet, oder flockig wird oder eine unschöne Farbe entwickelt, würde ich sie (leider) nicht verwenden.
Die Verwendung einer Tinktur ist desinfizierend und austrocknend.
Ein Ölauszug ist eher pflegend und nachfettend.
Grüess Pascale Treichler