Kartoffeln im eigenen Garten zu ziehen gelingt in den meisten Fällen, da es sich um sehr robuste Pflanzen handelt. Jedoch kann auch die Kartoffel von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Welche die grössten Kartoffelkrankheiten sind und was man dagegen tun kann erfahren Sie in diesem Artikel.
Kartoffelkäfer
Jeder, der eigene Kartoffeln kultiviert, wird ihn kennen: den Kartoffelkäfer. Eine Gefahr stellt neben dem adulten Tier vor allem die Larve des Käfers dar, die die Blätter der Kartoffel frisst und somit die Energiezufuhr für die Knollen abschneidet. Dadurch stoppt das Knollenwachstum und es kann bei schwerem Befall bis zu einem Totalausfall der Ernte kommen. Wenn man auf chemische Mittel verzichten möchte ist die effektivste Bekämpfung das regelmässige Absammeln und Unschädlichmachen der Käfer. Diese sind an ihrem schwarz-weiss gestreiften Panzer leicht zu erkennen. Dabei sollte aber nicht zu lange mit dem Beginn des Absammelns gewartet werden, da sich die Population der Käfer explosionsartig vergrössern kann.
Bild: Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
Kraut- und Knollenfäule
Bei der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) handelt es sich um einen bodenbürtigen Pilz. Dieser kann sowohl die Pflanze oberirdisch, als auch die Knolle unterirdisch befallen. Sichtbar wird der Befall der Pflanze durch braune Punkte an Blatträndern und das Einrollen der oberen Blätter. Der Pilz kann zum sehr schnellen Absterben der gesamten Pflanze führen und ist nach Auftreten meist nicht mehr aufzuhalten. In diesem Fall helfen nur vorbeugende Massnahmen. Eine sehr effektive Vorgehensweise ist den Standort der Kartoffelpflanzen zu wechseln und somit das Einnisten des Pilzes im Boden zu verhindern. Ausserdem helfen auch ein weiter Pflanzabstand, das Trockenhalten der Kultur und, wenn man den Quellen glauben will, das behandeln der Pflanzen mit Ackerschachtelhalmbrühe. Falls sie dennoch einen Befall im eigenen Garten feststellen sollten sie die befallene Pflanze möglichst schnell entfernen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Pflanzenreste nicht auf dem Kompost landen, sondern anderweitig, zum Beispiel in der Biotonne, entsorgt werden. Durch eine Entsorgung auf dem eigenen Kompost würde man den Pilz im gesamten Garten verteilen. Auf diesen Platz sollte dann in den nächsten Jahren auf keinen Fall wieder eine Kartoffel gepflanzt werden. Falls Sie sich jedoch gar keine Sorgen um diese Krankheit und vorbeugende Massnahmen machen, wollen empfehle ich Ihnen eine Phytophthora-Resistente Sorte aus dem Lubera®-Shop. Mit diesen Sorten ist ein Befall weitestgehend ausgeschlossen und Sie können sich auf eine sicherere Ernte freuen.
Video: Geschichte der Krautfäule und resistente Kartoffelsorten
Viruskrankheiten
Viruskrankheiten spielen bei Kartoffeln zwar nur eine untergeordnete Rolle, können aber dennoch auftreten und dann auch grosse Schäden anrichten. Meist sind diese bei Verwendung von eigens gewonnenem Saatgut zu finden. Dem kann aber leicht mit dem Kauf von zertifiziert virusfreiem Saatgut, zum Beispiel aus dem Lubera®-Shop, vorgebeugt werden. Das soll nicht bedeuten, dass Sie die eigenen Knollen nicht wieder säen können, aber Sie sollten sich bewusst sein, dass dadurch die Gefahr einer Viruserkrankung steigt.
Bild: Bakterielle Krankheit
Kartoffelkrankheiten im Hausgarten und im Erwerbsanbau
Wie Sie sehen können, kann auch eine robuste Pflanze wie die Kartoffel von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Jedoch können viele Kartoffelkrankheiten schon mit einer geeigneten Sorten- und Saatgutwahl gelöst werden, wodurch dem kultivieren und späteren geniessen der eigenen Kartoffeln dann nichts mehr im Wege steht.
Der Vollständigkeit halber ist anzumerken, dass es sich dabei nicht um alle an der Kartoffel auftretenden Krankheiten und Schädlinge handelt. Jedoch sind die nicht Erwähnten meist nur im Erwerbsanbau von Bedeutung und können im Hausgarten vernachlässigt werden.